Fail #63: Düstere Zukunft Lehrermangel

Stell dir vor, die SPD stellt ein Gutachten zum aktuellen und zukünftigen Lehrermangel vor, und keiner kriegt es mit; jedenfalls hat das Kultusministerium es bisher nicht für nötig gehalten, darauf zu reagieren. Gestern, am 20. Oktober 2022, hat die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag ein Gutachten präsentiert, das eine düstere Zukunft an Schulen zeichnet: Heute fehlen viele Lehrer:innen, morgen werden es noch mehr sein. Kommentar von Dr. Simone Strohmayr, MdL:

„Die Prognosen des Kultusministeriums haben mit der Realität an Bayerns Schulen nichts zu tun.“

Simone Strohmayr

Die Studie und ihr Verfasser

Foto (c) Mark Rackles

Rackles, M. (2022). Lehrkräfteversorgung im Freistaat Bayern. Handlungsorientierte Problemanalyse des aktuellen Lehrkräftemangels und der Perspektiven bis 2032, beauftragt durch die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag.

Mark Rackles war langjähriger Staatssekretär für Bildung in Berlin sowie Mitglied der Amtschefkommission der KMK. Er ist heute als selbständiger Berater und Publizist im Bildungswesen tätig. Rackles ist zudem Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB).

Bayerisch-lederhosiges Selbstbewusstsein

Als Einleitung beschreibt Rackles, wie der bayerische Schulminister Piazolo in der Tradition seiner Vergänger:innen den akuten Lehrermangel wider besseres Wissen kleinredet:

Zum Schuljahresbeginn 2022/23 erklärte der bayerische Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo, dass in Bayern eine „solide Unterrichtsversorgung“ gewährleistet sei. „Einige hundert Lehrkräfte“ würden fehlen, dies jedoch vornehmlich in „ländlichen Regionen in Mittelfranken und im Allgäu“1 . Damit schreibt er die bayerische Argumentationslinie in Bezug auf den Lehrkräftemangel wie in den Vorjahren fort: ein anhaltendes Lehrkräftedefizit gibt es nicht in Bayern. Wenn es Probleme geben sollte, dann sind diese temporär und regional begrenzt. (S. 5)


Der Horizont der Studie

Der Untersuchung umfasst einen Zeitraum von 25 Jahren und bezieht sich auf die Schuljahre 2007/08 bis 2031/32. Soweit angesichts der Datenlage seriös möglich, werden Aussagen auch regionalisiert (Ebene der Regierungsbezirke) sowie bezüglich der spezifischen Bedarfssituationen einzelner Schularten und wichtiger Mangelfächer spezifiziert. Die Studie bezieht die verfügbaren Daten, Dokumente und Sachstände mit Stand September 2022 ein. (S. 6)

Bedarf und prognostizierte Entwicklung

Eigenes Diagramm nach Zahlen aus dem Gutachten


Rackles geht von einem “durchschnittlichen jährlichen Einstellungskontingent von 6.360 Personen” aus. Weiter führt er aus: “Diese Zielzahl läge um gut 500 Lehrkräfte bzw. knapp 10% über dem vom Kultusministerium prognostizierten Einstellungsbedarf der nächsten Jahre. Wie stark auch das Ministerium von einem künftig erhöhten Einstellungsbedarf ausgeht, kann man daran erkennen, dass beide Zielzahlen so oder so deutlich über den IST-Einstellungen von 2021 (5.326) und noch deutlicher über dem Jahresdurchschnitt der Einstellungen der letzten 10 Jahre liegen (4.506). Die Zielzahl des Ministeriums in Höhe von 5.804 liegt 9% über dem IST 2021 und 33% über dem 15-Jahresdurchschnitt der Einstellungen in Bayern. Die hier vorgeschlagene erhöhte Zielzahl in Höhe von 6.360 („Qualifizierte Zielzahl“) liegt 19% bzw. 46% über den bisherigen Werten. (S. 26)

KM verfehlt die Zielzahlen um 31%

Bezogen auf den Zielkorridor an Lehrkräften verfehlt der Planungsansatz bayerischer Ausbildungskapazitäten mit 4.425 Personen die vom Ministerium selbst gesetzte Untergrenze von 5.800 Personen um 24%. Gegenüber dem oberen Wert des qualifizierten Zielkorridors (6.400) verfehlt der Planungsansatz das Ziel um 31%. (S. 27)

Trend Ersemester Lehramt

Sollte sich dieser aktuelle Trend weiter in Zukunft fortschreiben, so wird die Zahl der Lehramtsstudierenden bis 2032 nicht (wie es die Bedarfe nahelegen) steigen, sondern erheblich sinken und damit die Probleme der bayerischen Lehrkräfteversorgung in den 20er und 30er-Jahren verstärken. (S. 30)

Mangel für Mittel- und Realschulen

Betrachtet man im Hinblick auf einen Zeithorizont von 6 – 8 Jahren das Studienverhalten der heutigen Erstsemesterinnen, so wird das Problem für die Sekundarstufe I sogar eher größer als kleiner: nur 17% der Studienanfängerinnen belegen die Lehrämter Mittelschule bzw. Realschule, deren prognostizierter Bedarfsanteil bei 29% liegen wird. Damit ist eine strukturelle Unterdeckung der prognostizierten Bedarfe insbesondere für die Sekundarstufe I (insbesondere die Mittelschule) absehbar. (S. 32–33)

Damit ist eine strukturelle Unterdeckung der prognostizierten Bedarfe insbesondere für die Sekundarstufe I (insbesondere die Mittelschule) absehbar

Gutachten S. 32f

Von den Folgen der Zweitqualifikation

“Zweitqualifikation” in Bayern bedeutet: Die Realschule- oder Gymnasiallehrer:innen müssen zusätzliche Kurse besuchen, um an Grund- oder Mittelschulen für eine Gehaltsstufe niedriger drei bis vier Wochenstunden mehr unterrichten zu dürfen. In der Regel und verständlicherweise sehen sie darin keine dauerhafte Alternative.

Die von der Landesregierung eingeführte Praxis, aktuell „überschüssige“ Gymnasiallehrkräfte einzustellen und in anderen Schularten einzusetzen (im Rahmen der sog. „Zweitqualifizierung“), macht vor diesem Hintergrund durchaus Sinn, um das absehbare Defizit um 2025/26 herum zu mindern. Diese Personen, die in der heutigen Statistik die Fehlbedarfe bei Grundschulen und Mittelschulen senken, fehlen dann jedoch dort dauerhaft und führen absehbar zu einem erhöhten Bedarfsdefizit ab 2025. Im Ergebnis wird die aktuelle Bedarfs- und Kapazitätslage in 2025 dazu führen, dass der Sonderbedarf für G9 an den Gymnasien zu 30 – 50% nicht gedeckt werden kann, gleichzeitig der Abzug von zweitqualifizierten Gymnasiallehrkräften aus Grundschulen und Mittelschulen dort ein zusätzliches Loch reißen wird. (S. 33)


Bedarfe bis 2031/32 nach Schularten und Regierungsbezirken

Bedarf und Deckung GS, MS, RS (S. 35)

Wie man an dieser Tabelle erkennt, sollen sich nach Betrachtung der Entwicklung der Studierendenzahlen für die Grundschule bis zum Ende des Prognosezeitraums jährliche Einstellungszahlen ergeben, die den Bedarf decken (falls nicht unvorhergesehene Entwicklungen eintreten).

Anders für Mittelschulen, wo voraussichtlich nicht einmal die Hälfte der notwendigen Stellen besetzt werden können, und für Realschulen, wo auch nur eine Quote von knapp 60 Prozent erreicht werden wird.

Bedarf und Deckung Gym, BS, FöS (S. 36)

Die Deckungsquoten für Gymnasien und Berufliche Schulen liegen gleichermaßen mit 63 Prozent um ein gutes Drittel zu niedrig, für Förderschulen mit 82 Prozent ebenfalls um einiges unter dem Soll.

Lange Jahre kein Problembewusstsein in BY

Die Landesregierung des Freistaats Bayern hat lange Jahre keine Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel eingeleitet, weil es aus Sicht der Landesregierung keinen Lehrkräftemangel in Bayern gab. Im Ergebnis stellte die Regierung nur einen Teil der eigenen Lehramtsabsolventinnen ein und ließ relevante Teile der Abschlussjahrgänge in andere Bundesländer ziehen. Diese Sicht dominierte die politische Praxis bis etwa 2017, als erstmals eine größere Pensionierungswelle von Lehrkräften wahrnehmbar nicht mit Einstellungen kompensiert werden konnte und der damalige Kultusminister Spaenle zu freiwilliger Mehrarbeit aufrufen musste. Bereits zum Schuljahresbeginn 2017/18 erklärte der Minister jedoch wieder „Kein Lehrermangel in Bayern“. (S. 39)

Kein Lehrermangel in Bayern

Minister Dr. Spaenle

Maßnahmen 2020

Nachdem man das Problem lange Zeit verleugnet und verschleppt hatte, begann man (meine Worte) mit hektischen Reparaturmaßnahmen.

Erst Ende 2019 und offiziell dann Anfang 2020 bestätigte die Landesregierung erstmals in einem Schreiben an alle Lehrkräfte der Grund- und Mittelschulen, „(…) dass die vorhandenen Bewerberinnen und Bewerberin in den kommenden Jahren nicht mehr ausreichen werden, um die Personalbedarfe an den Grund- und Mittelschulen zu decken“75. Auch dieses Schreiben geht davon aus, dass die Defizite erst in den nächsten Jahren drohen, eine aktuell defizitäre Lage wird nicht bestätigt. Dennoch werden erstmals durch Ministerpräsidenten Söder und Kultusminister Piazolo konkrete Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel verfügt. Dazu gehören

  • Söders Vorschlag des Verzichts auf einen Numerus Clausus (NC) bei Lehramtsstudiengängen für die Grundschule sowie
  • die im o.g. Schreiben formulierten Arbeitszeiterhöhungen für Grundschullehrkräfte (1 Stunde),
  • Verfügung einer Mindeststundenzahl bei Teilzeitanträgen (24 Wochenstunden)
  • und generelle Begrenzung von Vorruhestand und Sabbatjahren. (S. 40)
Jetzt schnell noch was reparieren. Bild von Ryan McGuire auf Pixabay

Quereinsteiger

Zudem öffnet sich der bayerische Schuldienst erstmals explizit für den verstärkten Einsatz von Aushilfslehrkräften, Förderlehrkräften und Seiteneinsteigern. So ist die Zahl der befristeten Einstellungen in den letzten drei Jahren von 7.276 (2019) auf aktuell 13.778 (Mai 2022) um 53% ausgeweitet worden. Unter dem Begriff „Sondermaßnahmen“ wird sowohl die „Zweitqualifizierung“ von Lehrkräften betrieben, die von einem Lehramt (in der Regel Gymnasium) in ein anderes Lehramt wechseln wollen (in der Regel Grundschule) als auch eine Öffnung für den sog. Quereinstieg betrieben. (S. 40)

Kürzung von Ganztagsstunden, Anwerbung von Pensionären, Appelle

Weitere Einzelmaßnahmen umfassen die Kürzung von Ganztagsstunden (ab Schuljahr 2021/22: 9 statt 12 Wochenstunden je Lehrkraft an Mittel- und Förderschulen) sowie Vertragsverlängerungen von pensionierten Lehrkräften. Auf einer freiwillig-appellativen Ebene bleiben Vorstöße zur Reduktion der in Bayern hohen Teilzeitquote, wie dies etwa Ministerpräsident Söder im September 2022 formuliert hat. (S. 40)

A13 für alle, aber erst nach der Landtagswahl 2023

Ebenfalls im September 2022 verkündete der Ministerpräsident zur Überraschung vieler, dass Bayern die Lehrämter in der Besoldung auf A13 anpassen wird, was insbesondere eine seit Jahren von Fachverbänden und der Opposition geforderte Aufwertung der Lehrämter für Grundschulen und Mittelschulen darstellen würde. (S. 40)

Washback-Effekte

Wenn man mit einer gut gemeinten Maßnahme unerwünschte negative Folgen erzielt, nennt man das einen “Washback-Effekt”. Solche Effekte haben etliche der oben genannten Maßnahmen erzielt.

Ups, so war das nicht gedacht. Bild von Ryan McGuire auf Pixabay

Das Hauptdilemma der bedarfssenkenden Maßnahmen besteht darin, dass auf der motivationalen Ebene negative Effekte befördert werden, die langfristig die Attraktivität des Berufsbildes untergraben und so zu einer weiteren Abnahme von Berufseinsteigerinnen führen können. Damit würden bedarfssenkende Maßnahmen dieser Art die Anstrengungen im Bereich der Angebotserhöhung konterkarieren. (S. 41)

Prognose zu den einzelnen Schularten

Die Tabellen weiter oben haben bereits nach Regierungsbezirken differenzierte Zahlen und Bedarfe gezeigt. Hier noch einmal die Zusammenfassung des Studienautors (Hervorhebungen von mir).

Differenziert man die Bedarfe und die (als Mindestgröße) offiziellen Kapazitätsdaten nach Schularten, so wird es in der Prognose bis 2032 bei den Grundschulen einen leichten Überhang geben, bei den Schularten der Sekundarstufe I (Mittelschule und Realschule), dem Gymnasium deutliche Defizite und den Beruflichen Schulen deutliche Defizite und ein schwächeres Defizit bei den Förderzentren.

Prognose Mittelschule

Eine besondere und anhaltend Mangelsituation besteht bei den Mittelschulen. Angesichts der aktuellen Studienverhaltens der Erstsemester deutet alles auf eine anhaltende Unterdeckung dieses Lehramts hin. Nur 17% der Studienanfänger*innen belegen die Lehrämter Mittelschule bzw. Realschule, deren prognostizierter Bedarfsanteil bei 29% liegen wird.

Eine besondere und anhaltend Mangelsituation besteht bei den Mittelschulen

Gutachten S. 45

G9 und Zweitqualifikanten

Die Wiedereinführung des G9-Gymnasiums wird nach der aktuellen Bedarfs- und Kapazitätslage 2025 dazu führen, dass der Sonderbedarf an den Gymnasien zu 30 – 50% nicht gedeckt werden kann, gleichzeitig der Abzug von zweitqualifizierten Gymnasiallehrkräften aus Grundschulen und Mittelschulen dort ein zusätzliches Loch reißen wird. (S. 45)

Wie tief wird das Loch wohl werden? Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Maßnahmen und Washback

Bei der Abwägung zwischen angebotserhöhenden und bedarfssenkenden Maßnahmen zeigt sich ein deutlicher Fokus der bayerischen Landesregierung auf bedarfssenkende Maßnahmen wie z.B. Arbeitszeiterhöhung, Kürzung von Stundenzuweisungen und Reduzierung der Teilzeitarbeit.

Das Grundproblem der bedarfssenkenden Maßnahmen besteht in der mangelnden Akzeptanz bei den Akteurinnen und der möglichen Qualitätseinbußen, dafür wirken sie schnell und sind in der Regel kostengünstig. Das Hauptdilemma der bedarfssenkenden Maßnahmen besteht darin, dass auf der motivationalen Ebene negative Effekte befördert werden, die langfristig die Attraktivität des Berufsbildes untergraben und so zu einer weiteren Abnahme von Berufseinsteigerinnen führen können. (S. 46)

Empfehlungen

Auf den Seiten 47ff seiner Studie gibt Rackles 12 Empfehlungen zur Beseitigung des prognostizierten Lehrer:innen-Mangels. Ich greife einige Beispiele heraus.

Empfehlung 1: Mehr Lehrkräfte für Bayern statt Mehrarbeit

Mehr Lehrkräfte für Bayern statt Mehrarbeit: Bayern sollte seinen aktuell stark bedarfssenkend ausgerichteten Politikansatz (wie Erhöhung Arbeitszeit, Kürzung Ganztagsstunden, Senkung Teilzeitquote) zugunsten eines angebotserhöhenden Politikansatzes ändern. Bei einem strukturellen Lehrkräftedefizit sind nur angebotserhöhende Maßnahmen wirksam, die sowohl in der regelhaften Ausbildung (Hochschulen) als auch bei den atypischen Bereichen (Quereinstieg, Weiterqualifizierung, Fachhochschulen einbinden, Pensionäre aktivieren) ansetzten. (S. 47)

Empfehlung 4: Besoldungsverbesserung sofort auf A13

Besoldungsverbesserung sofort auf A13: Die bislang nur angekündigte Besoldungsanhebung für das Grundschul- und Mittelschullehramt auf A13 sollte so schnell wie möglich eingeführt werden, damit die Attraktivität insbesondere des Lehramts für Mittelschulen gestärkt wird. Hier baut sich unter den bisherigen Bedingungen bis 2032 eines der größten Defizite an Lehrkräften auf. (S. 47)

Was sind die richtigen Schritte? Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Empfehlung 5: Attraktivität des Berufsfeldes steigern statt mit Zwangsmaßnahmen schrecken

Attraktivität des Berufsfeldes steigern statt mit Zwangsmaßnahmen schrecken: Die überdurchschnittlich hohe Teilzeitquote in Bayern kann auch als ein Warnzeichen für die in der Praxis empfundene hohe Belastung gesehen werden. Hierauf sollte nicht mit Sanktionen (Vorgabe erhöhter Arbeitszeiten) reagiert werden, sondern mit einer Entlastung der Lehrkräfte (von nicht-pädagogischen Aufgaben) und einer verstärkten Nutzung multiprofessioneller Teams. Die notwendigen (deutlich erhöhten) Ausbildungs- und Einstellungszahlen werden nur erreicht werden können, wenn das Berufsfeld an Attraktivität gewinnt. (S. 47–48)

Empfehlung 8: Lehramtsstudium evaluieren und verschlanken

Ich kann es mir nicht verkneifen darauf hinzuweisen, dass Rackles auch den (nicht nur) von mir favorisierten Stufenlehrer auf seiner Vorschlagsliste hat.

Lehramtsstudium evaluieren und verschlanken: Um das (nicht nur in Bayern) überkomplexe Lehramtssystem effizienter zu gestalten, sollte eine Fachkommission die bisherigen Strukturen mit dem Ziel einer Verschlankung, zügigen Studierbarkeit und höheren Effizienz evaluieren. Auf den Prüfstand gehören dabei die Zahl und Struktur der Lehrämter (ggf. Zusammenführung Real- und Mittelschullehramt zu einem Sekundarstufe I – Lehramt; Option von Stufenlehrämtern), die Reduktion des Auswuchses an Fächerkombinationen, die landesweit teilweise von nur einer Person belegt werden und die Prüfung, ob das parallele Vorhalten von Studiengängen mit Staatsexamen und modularisierten Studiengängen (Bachelor/ Master) in denselben Lehrämtern sinnvoll ist. (S. 48)

Empfehlung 11: Quereinstieg qualifiziert ausbauen und verstetigen 

Quereinstieg qualifiziert ausbauen und verstetigen: Die Einbindung von nicht im Lehramt grundständig ausgebildeten Fachleuten mit Studienabschluss wird auf die nächsten Jahre zwingend auch in Bayern notwendig sein. Der Vorteil des Quereinstiegs ist die Erschließung zusätzlicher Potentiale an Fachleuten. (S. 49)

Empfehlung 12: Bundesweiten Staatsvertrag abschließen

Bundesweiten Staatsvertrag abschließen: Der Lehrkräftemarkt in Deutschland ist kein rein regionaler Markt sondern ein bundesweiter Markt. Bayern hat jahrelang einen „Überschuss“ an Lehrkräften für den bundesweiten Markt produziert und mit dem Abbau von Ausbildungskapazitäten ab 2011/12 sowohl in Bayern selbst als auch in anderen Ländern eine Angebotsverknappung ausgelöst. Notwendig ist eine zwischen den Ländern abgestimmte Kapazitätsplanung, die u.a. auch die Verpflichtung zur Ausbildung des unmittelbaren Eigenbedarfs beinhalten muss. Hierzu ist ein Staatsvertrag zur Deckung des Lehrkräftebedarfs notwendig, den einzelne Länder bereits
anstreben. (S. 50)

Fazit

Man darf gespannt sein, ob diese Studie Leser:innen findet über den sehr engen Kreis der Landtags-SPD hinaus. Dass sie eine große Resonanz vor allem im bayerischen Kultusministerium erzeugt, wage ich zu befürchten.

Wir blicken weiter gespannt in die Zukunft. Bild von Luisella Planeta LOVE PEACE 💛💙 auf Pixabay


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