Entwicklung entgegen der UN-Konvention
In Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland sind die Exklusionsquoten von 2008/09 bis 2020/21 gestiegen; diese vier Länder haben sich von dem in der UN-Konvention formulierten Ziel in den Jahren seit 2008/09 also tendenziell entfernt.
Exklusionsquote: Diese Quote gibt an, wie hoch der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die eine Förderschule besuchen, die also nicht inklusiv lernen, an der Zahl der Schülerinnen und Schüler im entsprechenden Alter ist.
Siehe auch: https://schule21.blog/wp-content/uploads/sites/21/2022/06/22-06-02-BST-22-010-Inklusionszahlen-Klemm_7c.pdf
Parallel dazu wird behauptet, dass die Inklusionsquote steigt, also die Anzahl der Kinder mit Förderbedarf, die in Regelschulen inkludiert werden.
Etikettierungsschwemme
Prof. em. Hans Wocken hat die Zahlen analysiert und interpretiert:
„Woher kommen dann all die vielen, vielen Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die nun zu den aufgeblasenen Inklusionsquoten führen? Ganz einfach: Die ‚neuen‘ Förderschüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind nicht ehemalige Sonderschüler, sondern sie kommen fast ausschließlich aus den Regelschulen selbst.“ Diese Problem- und Risikoschüler würden „per großherziger sonderpädagogischer Diagnostik“ als Schülerinnen und Schüler „mit sonderpädagogischem Förderbedarf“ identifiziert und etikettiert. Weil die neuen, etikettierten Förderschüler aber in den Regelschulen verblieben, würden sie als „inkludiert“ gelten – und die Inklusionsquoten in schwindelerregende Höhen treiben. „Das Geheimnis der Inklusionsquote ist in Wahrheit eine unkontrollierte und ausufernde Etikettierungsschwemme“, so Prof. Wocken auf https://bildungsklick.de/schule/detail/das-scheitern-der-pseudo-inklusion
Ja, Inklusion und Bildung kosten Geld und es braucht Ressourcen, damit sie gelingen. Aber nur so können wir eine gerechtere Gesellschaft auf den Weg bringen. Wir müssen bei den Kindern in Kita und Schule beginnen.