Faktencheck #22: Arm bleibt arm, da hilft auch keine Schule!

Der Münchner Armutsbericht 2017 untersucht den Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg. Er gelangt zu der Erkenntnis, dass das Bildungssystem ein künftiges Armutsrisiko kaum verringert. 

Eine sozialräumliche Analyse der Übertrittsquoten aufs Gymnasium in München
verdeutlicht, wie sehr Bildungswege und Bildungserfolge ab dem Grundschulalter mit dem sozialen Hintergrund der Kinder zusammenhängen. Diese Analyse erfolgt mithilfe eines Sozialindex, der auf den Daten zum höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss im Haushalt, zur Nationalität und zum Haushaltseinkommen der Bevölkerung für die Grundschulsprengel beruht (siehe Abb. 51).

Ein geringer Sozialindexwert (erstes Quintil und zweites Quintil) signalisiert eine sozial benachteiligte Bevölkerung im Sprengel, ein hoher Wert (viertes Quintil und fünftes Quintil) dagegen eine besser gestellte Bevölkerung.

Es zeigt sich, dass die Übertrittsquote aufs Gymnasium tendenziell umso höher ist, je höher der Sozialindexwert des Grundschulsprengels liegt (…).

Es besteht die Gefahr, dass über den Bildungsweg die soziale Lage des Elternhauses reproduziert wird, denn für Kinder aus armen Haushalten verringert sich durch das Bildungssystem das künftige Armutsrisiko kaum. (S. 127)

Lesehinweis für das folgende Diagramm (Armutsbericht S. 128):

Dunkel- und Hell-Lila kennzeichnen die eher armen Viertel in München; die Ziffern 1 und 2 signalisieren eine niedrige Übertrittsquote ans Gymnasium.

Dunkel- und Hellgrün stehen für die wohlhabenderen Viertel; sie korrespondieren weitgehend mit den Ziffern 4 und 5, die für eine hohe Übertrittsquote stehen.

Armutsbericht2017

Quelle: Münchner Armutsbericht 2017, S. 127f

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