Wir bleiben in Finnland. Je mehr man sich mit diesem Schulsystem befasst, desto interessanter wird es. Vor allem, weil es andere Schwerpunkte setzt.
Pasi Sahlberg ist ein finnischer Lehrer, Lehrerausbilder und Politikberater. Er hat u.a. den Bestseller verfasst: “Finnish Lessons 2.0: What can the world learn from educational change in Finland” (Teachers College Press, 2015). Nachdem Sahlberg für das finnische Erziehungs- und Kultusministerium gearbeitet hat, war er eine Zeit lang Gastprofessor an der Harvard University’s Graduate School of Education in Cambridge, MA, USA und ist gegenwärtig Gastprofessor an der Arizona State University.
Sahlberg beschreibt im Guardian, warum in Finnland nicht automatisch die hellsten Köpfe (“the best and brightest”) zum Lehrerstudium zugelassen werden. Schließlich ist es genau das, was wichtige Leute empfehlen: David Cameron, die OECD, McKinsey & Company und andere.
Das nennt Sahlberg einen “Mythos” und führt aus, dass akademische Spitzenleistungen ja nicht garantieren, dass diese Personen auch gute Lehrkräfte wären. Die Finnen gehen davon aus, dass sich die Fähigkeiten zu erziehen und zu unterrichten quer durch die unterschiedlichen Begabungen finden lassen; so schreibt Sahlberg im Guardian:
But they don’t do this because they know that teaching potential is hidden more evenly across the range of different people. Young athletes, musicians and youth leaders, for example, often have the emerging characteristics of great teachers without having the best academic record. What Finland shows is that rather than get “best and the brightest” into teaching, it is better to design initial teacher education in a way that will get the best from young people who have natural passion to teach for life…
A good step forward would be to admit that the academically best students are not necessarily the best teachers. Successful education systems are more concerned about finding the right people to become career-long teachers.
Das sieht bei uns in Bayern ein bisschen anders aus. Über die Unterschiede mag jede/r selbst nachdenken.
Hier noch Sahlbergs Website für weitere Informationen.
3 comments On “The best and brightest” sind nicht unbedingt die besten Lehrer
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