NRW. Die CDU hatte in ihrem Wahlprogramm die Hauptschule noch als eine wichtige Schulform bezeichnet. Die Eltern sehen das anders.
Dieses Diagramm findet sich in einer Pressemeldung von IT.NRW. Es zeigt die Entwicklung der Schülerzahlen für die einzelnen Schularten in NRW. Man erkennt zwei klar aufsteigende Äste, nämlich die Gesamtschule und die Sekundarschule. Wenn man sich vor Augen hält, dass beides Schulformen des integrierten Lernens sind, die man gut zu einer Schulart zusammenfassen könnte, dann fällt der Erfolg des längeren gemeinsamen Lernens noch deutlicher in die Augen. Dass dies zum Teil auch auf Kosten der Realschule geht, ist doch überraschend.
Die Hauptschule, der man ursprünglich sogar noch eine Bestandsgarantie gegeben hatte, ist offensichtlich nicht die Schule der Wahl für die Familien. Ihr stilles Sterben geht weiter, in NRW wie in Bayern.
Hier ein Zitat aus dem Gastbeitrag #7 von Valentin Merkelbach über die Entwicklungen in NRW, das zeigt, mit welchen Erwartungen er die Hauptschule überfordert sieht:
Die Hauptschule, im Wahlprogramm der CDU „eine wichtige Schulform“, weil sie u.a. „eine grundlegende Allgemeinbildung“ vermittle, soll die Berufsorientierung intensivieren „durch eine verstärkte Kooperation mit beruflichen Schulen, der regionalen Wirtschaft, den Handwerkskammern und den Industrie- und Handwerkskammern in regionalen ‚Bündnissen für Schule, Ausbildung und Beruf’“. Leisten soll die Hauptschule außerdem „die konzeptionelle Weiterentwicklung der Integration von praktisch interessierten Flüchtlingen und des inklusiven Unterrichts mit Blick auf die Berufsorientierung“. (S.12)
Ob bei soviel Berufsorientierung für die aussortierten und von Gymnasien und Realschulen abgeschulten Kinder und Jugendlichen noch genügend Zeit bleibt für „eine grundlegende Allgemeinbildung“? Und ob Eltern, die in wachsender Zahl die Hauptschule für ihre Kinder meiden, sich durch eine Intensivierung der Berufsorientierung wieder für diese Schulform gewinnen lassen?
1 comments On Hauptschule auf dem sinkenden Ast
Man sollte nicht vergessen das vor 30-40 Jahren fast alle Handwerker(auch Meister)von der Hauptschule kamen.Aber wenn heute sogar STUDENTEN den DREISATZ nicht erklären können,was soll man dann noch von der Schulbildung halten?